Geschichte neu aufgelegt – der Alte Elbtunnel im restaurierten Gewande

Neuer Glanz und jede Menge Sicherheit

Seit Ende 2016 waren täglich zwischen 10 und 15 Mitarbeiter der Firma Otto Schatte GmbH ganztägig mit einer Herausforderung betraut, die ihresgleichen sucht.

Ein norddeutsches Schmuckstück, der 1911 erstmals eröffnete „alte Elbtunnel“ in Hamburg war in die Jahre gekommen und wurde möglichst originalgetreu restauriert, in Teilen sogar rekonstruiert.

Die Hamburg Port Authority hatte nach der Ausschreibung Schatte, dem norddeutschen Spezialisten für technische Gebäudeausstattung, den Zuschlag zur Installation sämtlicher technischer Elemente für die erste der beiden zu erneuernden Röhren erteilt.

Ein kleiner Auszug beeindruckender Zahlen:

Während des zweijährigen Einsatzes wurden z.B. knapp 83.000 m verschiedener Kabelarten, ca. 1.200 m Verlegesysteme, mehr als 300 Brandmelder mit 2 Brandmeldezentralen, , 2 ca. 600 kg schwere Entrauchungsventilatoren, verbunden mit 1 Entrauchungssteuerung und 6 vernetzten Zentralen und Steuerschränken, sowie 2 komplett vernetzte Zentralen der Gebäudeleittechnik mit ca. 800 Kontakten installiert und angeschlossen.
110 originalgetreu nachgebaute Sonderleuchten tauchen den Tunnel in ein angenehmes, helles Licht. Diese Leuchten sind aus witterungs- und abgasbeständigem Material gefertigt, halten Kälte, Feuchtigkeit und auch Hitze stand.

315 Sicherheitsleuchten mit 2 Zentralbatterieanlagen weisen den Menschen gemeinsam mit 145 Lautsprechern mit ebenfalls 2 Zentralen im Notfall den Weg.
Hinzu kommen Schaltschränke für Beleuchtung und Energieversorgung, eine Personenzählanlage mit 4 Kameras, Notrufstationen und speziell gefertigte Einbaukästen, Brandschutzverkleidungen und Sonderkonstruktionen, um die Technikstationen erreichbar und wartungsfähig zu machen.

Zwei große Steuerungszentralen, jeweils an den Tunnelenden, sind für den reibungslosen Betrieb und die Sicherheit der zahlreichen Personen, die zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto die unterirdische Verbindung zwischen den Landungsbrücken und dem Hafengebiet in Steinwerder nutzen, zuständig. Hier laufen alle Informationen der einzelnen Kontakt- und Messstationen auf.

„Das ist der Grund, warum ich meinen Beruf so liebe.“, schmunzelt Harald Köhler. In seinem 42 Jahre währenden Arbeitsleben habe er schon viele interessante und auch große Projekte erlebt, der St.Pauli Elbtunnel sei jedoch „ein besonderes Highlight!“.

Und das Ergebnis seiner Arbeit und der seines Teams kann sich sehen lassen.
Der Test der Brandschutz- und Entrauchungsanlage unter Einsatz von jeder Menge Theaternebel wurde mit Bravour bestanden.

Mittlerweile wurde der Tunnel erneut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es folgt die Renovierung der zweiten Tunnelröhre.